Ich möchte euch und euren Kindern hier gerne kindgerechte Asanas (Yoga-Übungen) vorstellen. Dabei ist es unerheblich, ob ihr selbst schon Erfahrungen im Yoga habt. Starten möchte ich mit den Klassiker Herabschauender Hund (Adho Mukha Svanasana). Ich benutze die deutsche Übersetzung der Asanas, auch wenn die Kinder an den Sanskrit-Namen großen Gefallen finden und es interessant ist, zu schauen, was die Bedeutung des Namens ist: Adho = nach unten, Mukha = Gesicht, Svana = Hund. Das „s“ wird hier als „sch“ gesprochen, also „Ado Muka Schawasana“.
Bevor es losgeht
Achtet beim Üben darauf, dass ihr einen guten Stand habt, ideal ist eine Yogamatte, da sie rutschfest ist und nicht stretchig ist, denn das ist bei vielen Asanas hinderlich. Für den Anfang könnt ihr es aber auch mit einer Iso-Matte oder auf dem Boden mit Stopper-Socken probieren, dann habt ihr bzw. die Kinder mehr Bewegungsfreiheit, denn eines gleich zu Anfang: Kinder üben meist dynamisch und erwecken die Tiere, die die Asanas häufig darstellen, zum Leben. Es gibt immer zwei Herangehensweisen: a) vormachen und b) assoziieren.
Herangehensweisen
Ihr könnt entweder eine Übung hier anschauen und vormachen und euer Kind ermutigen, diese nachzuturnen, oder aber ihr lasst euer Kind erst einmal frei assoziieren. Das bedeutet, das ihr zusammen überlegt, wie man einen Hund darstellen kann. Anders als im Yoga mit Erwachsenen geht es hier auch gerne mal laut zu, denn Hunde bellen und kläffen und knurren und laufen herum – und das ist prima so!
Position
Klassisch wird der herabschauende Hund so ausgeführt: Begib dich auf alle Viere in den Vierfüßlerstand. Die Hände sind schulterbreit geöffnet, die Füße hüftbreit, Zehenspitzen aufgestellt. Schiebe dann das Becken bzw. den Po nach oben und strecke die Beine möglichst ganz durch. Der Kopf bleibt locker hängen, etwa zwischen den Oberarmen, bitte vom Nacken aus entspannen und baumeln lassen, sonst gibt’s Verspannungen im Nacken.
Korrigiert die Kinder bitte wenn, dann nur sanft im Sinne von „probier doch mal…“, bitte kein „das ist falsch, das musst du so und so machen…“. Die Kinder dürfen ihre eigene Hunde-Position finden.
Wirkung
Der herabschauende Hund kräftigt und stärkt Arme und Schulterpartie sowie Handgelenke und Knöchel. Die Beinrückseite wird gedehnt (das merken vor allem die Erwachsenen häufig schmerzhaft und daran, dass sich die Beine nicht ganz durchstrecken lassen). Darüber hinaus wird die Muskulatur der Schulterpartie geöffnet, was gerade für die erwachsenen Schreibtischtäter eine Wohltat sein kann. Und zuletzt: Der Kreiskauf wird angeregt, weil der Kopf unter dem Herzen ist, somit ist der herabschauende Hund eine anregende Übung, die im Yoga zu den Umkehrhaltung zählt.
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