Ich persönlich mag ja keine Märchen, mir sind die vielen bösen Stiefmütter und garstigen Kinder einfach suspekt. Wenn es aber um politische Märchen geht, fühle ich mich als Wähler nicht ernst genommen. Dass dies bei vielen Wählern der Fall ist, hat ja leider auch das letzte Wahldebakel gezeigt. Beim Querlesen der Tagespresse bin ich im Rahmen der Berichterstattung zu den Atomkraft-Mahnwachen anlässlich des 5. Jahrestages von Fukushima auf ein Interview mit Jochen Stay, Sprecher der bundesweit tätigen Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt, gestoßen. Stay bezeichnete dort nicht nur den Atomausstieg sinngemäß als gelungenen PR-Gag, sondern prangerte auch die nahende Steuerbefreiung der AKW-Betreiber an.
Atomausstieg in Deutschland in Zahlen
Deutschland ist mit derzeit acht laufenden Reaktoren nach Frankreich noch immer der zweitgrößte Atomstromproduzent der EU, auch wenn 2011 beschlossen wurde, die Hälfte der aktiven AKWs sofort stillzulegen. Die andere Hälfte – besagte acht – laufen laut Bundestagbeschluss noch bis etwa 2022. Und damit die AKWs wieder – trotz Nullrunden in Sachen Investitionen in deren Sicherheit – rentabel werden, läuft die 2010 eingeführte Brennelementesteuer zum Jahresende 2016 aus. In Summe bedeutet das ein Steuergeschenk an die AKW-Betreiber in Höhe von rund 5 Milliarden Euro. Dabei wäre laut einer Studie des Energiewende-Beratungsunternehmens Arepo Consult ein Atomausstieg sogar sofort möglich, da ausreichend nicht-atomare Kraftwerke zur Verfügung stünden, um den Strombedarf der Bundesrepublik zu decken.
Kampagne: Keine Steuerbefreiung für AKW
ausgestahlt engagiert sich in einer Kampagne gegen die Steuerbefreiung, die zum Jahreswechsl den AKW-Betreibern ins Haus steht. Wer mit seiner Unterschrift die Kampagne unterstützen möchte, kann sich hier eintragen. Mehr informationen zu ausgestrahlt findet ihr hier.
Und wer sich fragt, was auf dem Titelbild zu sehen ist – das ist eine Solarlampe, eine Art Solar-Lateren im Einmachglas oder auch ein Liter Sonnenlich to go. Made in South Africa und unterstützt dieses Projekt auch dort. Ins Glas kann man nach Lust und Laune auch Dekokram packen – oder die Kinder ihre Lieblingsspielfiguren zwecks Nachtlicht am Bett. Die Lampe lässt sich nämlich auch ein- und ausschalten, ganz wie eine richtige Lampe. Bei Sonne lädt sie 4 bis 6 Stunden, bei Bewölkung länger und strahlt dafür ganze 12 Stunden lang. Gibt’s für 30 Euro z. B. hier.
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